Im Gütersloher Modeunternehmen Marc Aurel hat am Freitag erstmals ein Warnstreik stattgefunden. Mehr als 50 Mitarbeiter haben sich beteiligt und mit einem Frühschluss um 11 Uhr ihrem Arbeitgeber deutlich machen wollen, dass die Arbeitgeber der Bekleidungsindustrie ein ernst gemeintes Angebot auf den Tisch legen müssten. Ferner sollen bei Marc Aurel tarifliche Entgelterhöhungen »ohne Wenn und Aber« an alle Arbeitnehmer weitergegeben werden. Das sei laut IG Metall in der Vergangenheit nicht einheitlich der Fall gewesen. IG-Metall-Gewerkschaftssekretär Hans-Werner Heißmann-Gladow forderte die Unternehmensleitung auf, zukünftig mehr Fairness bei der Bezahlung und Respekt vor der Leistung der Mitarbeiter im Unternehmen an den Tag zu legen. »Es ist Zeit für einen Kurswechsel bei Marc Aurel«, forderte er die Geschäftsleitung auf, die Anliegen der Beschäftigten ernst zu nehmen.
In den jüngsten beiden bundesweiten Tarifverhandlungen hätten die Arbeitgebervertreter gar nichts angeboten; weder eine Entgelterhöhung (die IG Metall fordert fünf Prozent), noch einen Einstieg in einen Demografie-Tarifvertrag, mit dem Regelungen zur Altersteilzeit und die Übernahme von Auszubildenden nach der Ausbildung verbindlich verabredet werden sollen.
Die nächste Verhandlung findet am Mittwoch, 12. November, in Münster statt. Auch eine Delegation aus Gütersloh will anreisen.