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Warnung vor Zerschlagung von Thyssenkrupp

Mit seiner Forderung nach einer Sozialstaatsreform hat er gerade bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Beim Besuch in Neubeckum stand für den SPD- Landtagsfraktionschef Thomas Kutschaty jedoch zunächst ein Wirtschaftsthema auf der Agenda: die Zukunft von Thyssenkrupp Industrial Solutions.

Von unserem Redaktionsmitglied Matthias Biefang Neubeckum (gl). Mit seiner Forderung nach einer Sozialstaatsreform hat er gerade bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Beim Besuch in Neubeckum stand für den SPD- Landtagsfraktionschef Thomas Kutschaty jedoch zunächst ein Wirtschaftsthema auf der Agenda: die Zukunft von Thyssenkrupp Industrial Solutions. Im Café Central machte Kutschaty auf seiner Sommertour Station und informierte über die Ergebnisse seiner Gespräche mit Unternehmensvertretern. Einig war er sich mit dem Bundestagsabgeordneten Bernhard Daldrup und der Landtagsabgeordne Im Café Central machte Kutschaty auf seiner Sommertour Station und informierte über die Ergebnisse seiner Gespräche mit Unternehmensvertretern. Einig war er sich mit dem Bundestagsabgeordneten Bernhard Daldrup und der Landtagsabgeordneten Annette Watermann-Krass, dass eine Konzernzerschlagung von Thyssenkrupp verhindert werden müsse. Dabei nahmen sie Ministerpräsident Armin Laschet in die Pflicht, dieser Forderung Nachdruck zu verleihen.

Hintergrund sind Personalwechsel in der Spitze des Konzerns und ein offensichtlich schwieriges Verhältnis zwischen Konzernführung und ihrem größten Aktionär, der Krupp-Stiftung. Was für Folgen das alles für den Standort Neubeckum haben könnte, darüber konnte in der Gesprächsrunde nur spekuliert werden. Schon 2017 hatte Thyssenkrupp bekanntgegeben, im Anlagenbau (Industrial Solutions) an seinen Standorten in Neubeckum und Ennigerloh im Rahmen eines Kostensenkungs- und Restrukturierungsprogramms 144 Arbeitsplätze einsparen zu wollen. „Es handelt sich um ein eminent wichtiges Unternehmen in Neubeckum“, betonte Bernhard Daldrup.

Für einen Ausbau der Mitbestimmung von Betriebsräten und Belegschaft machte sich Robert Bange, Gewerkschaftssekretär der IG Metall, stark. Thomas Kutschaty ergänzte, dass Mitbestimmung ein wichtiger Faktor für die Wirtschaft sei.

Auf „Glocke“-Nachfrage umriss der SPD-Landtagsfraktionschef seine Gedankenspiele zum Hartz-IV-Aus. Er sehe eine „Gerechtigkeitslücke“, die eine Reform des Sozialstaats nötig mache. Wenn ein 49-jähriger Facharbeiter nach einem Jahr Arbeitslosigkeit genauso behandelt werde wie ein 25-Jähriger, der noch nie gearbeitet habe, verletze das das Gerechtigkeitsempfinden. Thomas Kutschaty machte sich dafür stark, das Thema Gerechtigkeit noch stärker im SPD-Programm zu verankern.