Der Entwurf des Landesentwicklungsplans (LEP) bereitet Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden im Kreis Sorge. Das ist bei einem Treffen deutlich geworden, bei dem der landes- und regionalpolitische Rahmen für die künftige Entwicklung des Industriestandorts beleuchtet wurde.
Bei der Zusammenkunft waren sich Burkhard Marcinkowski (Geschäftsführer des Unternehmerverbands für den Kreis Gütersloh), Beate Kautzmann (Bevollmächtigte der Industriegewerkschaft Metall für den Bereich Gütersloh-Oelde), Knut Giesler (IG-Metall-Bezirksleiter NRW) und Albrecht Pförtner (Geschäftsführer von Pro Wirtschaft GT) einig, dass der restriktive Entwurf des Landesentwicklungsplans der Wirtschaft und den Kommunen wenig Spielraum für kurzfristige Bedarfe lasse. „Der Kreis Gütersloh ist ein wesentlicher wirtschaftlicher Leuchtturm in Nordrhein-Westfalen. Die Raumordnungsplanung des Landes darf nicht dazu führen, dass die wirtschaftliche Entwicklung nur noch jenseits der Landesgrenzen stattfindet. Denn dort bestehen noch ausreichende Flächenreserven und zum Teil auch attraktivere Gewerbesteuerhebesätze“, kritisiert Marcinkowski. „Die Kommunen müssen auch in Zukunft ausreichende Möglichkeiten haben, aktive Flächenbevorratungspolitik betreiben zu können. Nur so kann flexibel und schnell auf die Bedarfe der Wirtschaft im Kreis reagiert werden“, ergänzt Pförtner.
Beate Kautzmann erklärt: „Können unsere Arbeitgeber hier nicht erweitern beziehungsweise bauen, entscheiden sie sich nicht für Bochum, weil dort viel Industriefläche ausgewiesen wird, sondern für nahegelegene osteuropäische Nachbarländer, um zu expandieren.“ Die Vertreter von Unternehmerverband, IG Metall und Pro Wirtschaft GT vereinbarten, den Prozess der Neuaufstellung des Landesentwicklungsplans in den nächsten Wochen weiter kritisch zu begleiten.