„Zukunftskonzepte für eine älter werdende Bevölkerung – wie werden wir im Alter leben?“ Der Seniorenarbeitskreis der IG Metall Verwaltungsstelle Gütersloh-Oelde hatte zu diesem Thema in das Oelder Bürgerhaus eingeladen.
Referent Volker Krol vom Evangelischen Johanneswerk, Regionalbüro Gütersloh, nahm Stellung zur aktuellen Situation alter und pflegebedürftiger Menschen und stellte laut Mitteilung der IG Metall nachvollziehbare Zukunftskonzepte vor, unter anderem das „Wohnen im Alter“.
Die diakonischen Angebote des evangelischen Johanneswerks, eines der großen diakonischen Träger Europas mit Sitz in Bielefeld, richtet sich an alte und kranke Menschen sowie Menschen mit Behinderungen.
Die Übernahme herkömmlicher Formen sozialstaatlicher Aufgaben durch Sozialunternehmen sei vor dem Hintergrund des demographischen Wandels weder gesellschaftlich noch wirtschaftlich noch wohlfahrtsstaatlich hinreichend zukunftsfähig, betonte der Referent. Um den Herausforderungen dieser neuen sozialen Problemlagen gerecht zu werden, bedürfe es eines neuen Verantwortungsgefüges und eines veränderten Hilfemixes, forderte er.
Das von Volker Krol vorgestellte Zukunftsprojekt einer quartiersnahen Versorgung setzt laut IG Metall auf die Stärkung von Eigenverantwortung und Eigeninitiative, die Förderung von sozialen Netzen, die Entwicklung neuer lokaler Kooperationsformen und Interessengemeinschaften durch Gemeinwesenarbeit, die Gestaltung neuer Pflegearrangements im Quartier sowie die Mobilisierung erhöhter nachbarschaftlicher Hilfe. Wenn die strukturellen Rahmenbedingungen der häuslichen und quartiersbezogenen Versorgung nicht ausgebaut würden, sagte Krol, treibt dies eine steigende Zahl pflegebedürftiger älterer Menschen in die stationäre Versorgung. Dort würden sie künftig von weniger Personal versorgt, als dies heute der Fall sei. Vom Johanneswerk werden bereits quartiersnahe Versorgungen in Wohnzentren betreut, die der Referent ebenfalls vorstellte.