IG Metall Gütersloh-Oelde kämpft für Jobs mit Tarifbindung
Die IG Metall Gütersloh-Oelde knöpft sich derzeit Betriebe ohne Tarifbindung vor. Bis zum 29. April sind verschiedene Aktionen geplant, unter anderem bei Westfalen Mobil (Rheda-Wiedenbrück), Josef Henkenjohann (Verl-Kaunitz), Upmann (Rietberg), Rietbergwerke (Rietberg) und Winkenstette (Rheda-Wiedenbrück). »Gerecht geht nur mit Tarifvertrag«, meint Beate Kautzmann, Geschäftsführerin der IG Metall Gütersloh-Oelde. »Beschäftigte in nicht-tarifgebundenen Betrieben haben den gleichen Anspruch auf Tariferhöhungen. Sie verdienen aber im Durchschnitt bei vergleichbarer Arbeit rund 25 Prozent weniger. Das ist nicht zu akzeptieren. Deshalb beziehen wir in die Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie verstärkt Belegschaften aus Betrieben ohne Tarifbindung ein.
«Gewerkschaftssekretär Hans-Werner Heißmann-Gladow weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Tarifflucht nicht nur gegenüber den Beschäftigten ungerecht sei. Arbeitgeber, die sich Tarifverträgen verweigerten, verschafften sich unfaire Vorteile zu Lasten tarifgebundener Arbeitgeber. Statt über gute Produkte und Innovationskraft würden sie sich über Lohndumping eine bessere Marktposition und höhere Profite verschaffen wollen. »Dieses kurzfristige Kostendenken ist somit auch wirtschaftlich unvernünftig, denn die Kostenfrage spielt mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung eine nachgeordnete Rolle. Der Weg zum wirtschaftlichen Erfolg lautet: Sich mit innovativen Produkten um Kunden und Märkte bemühen. Und Innovationen brauchen Investitionen – auch und vor allem in der Belegschaft«, meint Beate Kautzmann. Die IG Metall Gütersloh-Oelde fordere deshalb alle Arbeitgeber ohne Tarifbindung auf, sich dem Wettbewerb durch bessere Innovationen statt über schlechter bezahlte Arbeitskräfte zu stellen.