• Facebook

Produktion bei Procast steht still

Die Fachkräfte der Gütersloher Gießerei Procast Guss haben in der Nacht zum heutigen Donnerstag ihre Arbeit niedergelegt. Gegen 2.30 Uhr begann damit der 24-Stunden-Streik der Industriegewerkschaft (IG) Metall.

Von unserem Redaktionsmitglied BENEDIKT MIKETTA Gütersloh (gl). Die Fachkräfte der Gütersloher Gießerei Procast Guss haben in der Nacht zum heutigen Donnerstag ihre Arbeit niedergelegt. Gegen 2.30 Uhr begann damit der 24-Stunden-Streik der Industriegewerkschaft (IG) Metall. Die Gewerkschaft reagiert damit auf die erneut geplatzten Verhandlungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite („Die Glocke“ berichtete). Seit Beginn der Aktion stehen Streikposten vor dem Tor 1 des Werks an der Brockhäger Straße. Die Posten sollen verhindern, dass die Mitarbeiter doch noch ihre Tätigkeit a

Die Gewerkschaft reagiert damit auf die erneut geplatzten Verhandlungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite („Die Glocke“ berichtete).

Seit Beginn der Aktion stehen Streikposten vor dem Tor 1 des Werks an der Brockhäger Straße. Die Posten sollen verhindern, dass die Mitarbeiter doch noch ihre Tätigkeit aufnehmen. Aber alles soll friedlich ablaufen. „Jeder, der arbeiten will, kann das auch machen“, erklärte Beate Kautzmann von der IG Metall Gütersloh-Oelde im Vorfeld. „Aber wir werden dann schon mit den Leuten diskutieren, warum sie denn arbeiten wollen.“

Die Gewerkschaft hatte zuvor eine Umfrage bei den Angestellten von Procast gestartet. „Die Zustimmung war groß. Sonst hätten wir diesen Betrieb nicht ausgewählt“, sagte Thomas Wamsler, Kassierer und Geschäftsführer der IG-Metall-Geschäftsstelle in Rheda-Wiedenbrück. In deren Bezirk wird nur bei Procast am heutigen Donnerstag und bei einer weiteren Firma in Gütersloh am Freitag gestreikt. Welcher Betrieb das ist, verriet Kautzmann am Mittwoch noch nicht. Schließlich wolle die IG Metall den Überraschungseffekt nutzen.

Die Mitarbeiter, die ihre Tätigkeit ruhen lassen und streiken, können Streikgeld bei der Gewerkschaft beantragen. „Jeder muss sich bei uns am Haupttor der Firma bis 16 Uhr registrieren lassen“, erklärte Beate Kautzmann. Der Satz sei fast so hoch wie ein normaler Tageslohn. Kautzmann geht davon aus, dass sowohl bei Procast als auch bei der anderen Firma am Freitag die Produktion zum Stillstand kommt.

Die IG Metall und Procast-Mitarbeiter fordern nicht nur sechs Prozent mehr Lohn und flexiblere Arbeitszeiten. Sie wollen auch zurück in den Tarifvertrag. Aus dem war das Unternehmen (ehemals Claas Guss) Ende 2017 ausgetreten. „Das ist der Grund, warum wir uns diesen Betrieb ausgeguckt haben“, erklärte Thomas Wamsler.

Damit der Streik reibungslos abläuft, haben sich Procast und die IG Metall darauf geeinigt, sechs Mitarbeiter in die Produktionshallen zu lassen. Denn einige Gießereianlagen müssen ordnungsgemäß herunterfahren. „Wir wollen nicht, dass ein Schaden entsteht oder etwas kaputt geht“, erklärte Kautzmann die Idee des Notdienstes. Procast ist eins von 70 Unternehmen in Nordrhein-Westfalen, das vom 24-Stunden-Streik betroffen ist.