Beim Modehersteller Marc Aurel ist gestern gestreikt worden. Nach Angaben der Industriegewerkschaft (IG) Metall, haben sich 60 der rund 100 am Standort beschäftigten Mitarbeiter an dem Warnstreik beteiligt. Aufgerufen hatte die IG Metall zu der einstündigen Aktion vor Feierabend, um Druck auf die anstehenden Tarifverhandlungen in der Textil- und Bekleidungsbranche auszuüben. Während am Dienstag, 12. Februar, in Bielefeld die nächste Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaft und Unternehmensvertretern startet, machte Hans-Werner Heißmann-Gladow den Mitarbeitern in Güterloh noch mal deutlich, worum es der IG Metall geht: „Wir fordern eine deutliche Gehaltssteigerung, die über der Teuerungsrate liegt, und Verbesserungen in Bezug auf die Altersteilzeitregelung“, sagte der Gewerkschaftssekretär am Freitagmittag.
Heißmann-Gladow freute sich über die gute Beteiligung am Warnstreik: „Dass ihr hier steht, ist ein deutliches Zeichen und eine Aktion, die euch niemand mehr nehmen kann“, sagte das Mitglied der IG Metall Gütersloh-Oelde in Richtung der streikenden Angestellten.
Vorangegangen war dem Streik bereits eine Betriebsversammlung in den Räumlichkeiten des Modeherstellers an der Wilhelmstraße in Spexard, bei der Hans-Werner Heißmann-Gladow sein Wort auch an die Arbeitgeber richtete und betonte, dass nur durch faire Löhne die Branche die Möglichkeit habe, ihr Image aufzupolieren.
Nach Gewerkschaftsangaben beteiligten sich gestern 275 Beschäftigte in ganz Nordrhein-Westfalen an den Warnstreiks. Auch beim Gütersloher Band- und Gurtweber Güth & Wolf wurde gestreikt. Auf eine Kundgebung wie bei Marc Aurel wurde allerdings verzichtet. Die Mitarbeiter dort wurden aufgerufen, sich eine Stunde früher in den Feierabend zu verabschieden.
Die Glocke, 09.02.2019 Texte und Fotos aus der Glocke sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion