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Mai-Kundgebung

Anerkennung hat Bürgermeister Benedikt Ruhmöller allen Gewerkschaftern gezollt, die sich in Betrieben, Behörden und sozialen Verbänden für mehr Gerechtigkeit einsetzen. „Sie haben alles gegeben“, erinnerte er an die jüngste Schließung von drei Firmen, die neue Inhaber an die Wand gefahren hätten.

Kritische Töne fand Ruhmöller für das Missverhältnis zwischen Arbeit und Lohn. „Viele Menschen müssen mehrere Jobs annehmen oder sind von Sozialleistungen abhängig“, verurteilte er Beschäftigungsverhältnisse, die die Kassen der Kommunen belasteten. Er forderte zu sozialer Verantwortung und globaler Solidarität auf. „Jeder kann dazu beitragen, dass Bekleidung nicht mehr zu ausbeuterischen Löhnen produziert wird, um zu Dumping-Preisen verkauft zu werden.“

Unter dem Motto „Gute Arbeit. Soziales Europa“ hat der traditionelle Tag der Arbeit am 1. Mai gestanden. An dem Demonstrationszug vom Bahnhof zur Stadthalle, angeführt von den Happy Trumpets, beteiligten sich rund 200 Gewerkschafter und Bürger.

Für den Deutschen Gewerkschaftsbund begrüßte Karl-Heinz Meiwes die Gäste. „Es tut dem Gewerkschaftsherz gut, wenn man sieht, wie viele Menschen den Demonstrationszug begleitet haben“, lobte Lothar Wobedo, Bezirksleiter der IG Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE), das Engagement am Tag der Arbeit. Er sei längst mehr als ein Feiertag. In seiner mit viel Beifall bedachten Rede forderte er zum Urnengang am 25. Mai auf, beleuchtete den geplanten Mindestlohn und die Rente mit 63. „Das alles sind langjährige Forderungen der Gewerkschaft gewesen. Ich bin froh, dass sie jetzt endlich umgesetzt werden“, sagte er. Der Mindestlohn sei ein Meilenstein in der Geschichte der Sozialpolitik, bei der Umsetzung dürfe es keine Ausnahmen geben, weder für Jugendliche noch für Langzeitarbeitslose. „Wer 45 Jahre lang hart gearbeitet hat, muss ohne Abschlag in Rente gehen können“, so der Bezirksleiter.

Eine Absage erteilte der Gewerkschafter den Werkverträgen mit dem Ziel der Billigarbeit. „Das muss schlicht verboten werden.“ Gleiches Geld für gleiche Arbeit müsse auch für Minijobs gelten und die Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen aufhören.“

Migranten, die in Deutschland leben und arbeiten, müssten wertgeschätzt werden, kritisierte er kriminellen Menschenhandel und Ausbeutung durch Schlepper und Vermieter. Mit dem Satz: „Der 1. Mai ist kein Feiertag, das ist der Schulze- oder Meier-Tag, weil wir an diesem Tag marschieren und gemeinsam demonstrieren“, beendete er seine Rede.