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Kuper: Entlassungen wohl unvermeidlich

Die Insolvenz wird für den Maschinenbauer Kuper spürbare Folgen haben. Das ist in einem Pressegespräch mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Hendrik Heerma am Mittwoch deutlich geworden. Demnach steht dem Unternehmen ein Personalabbau „in beachtlicher Größe“ ins Haus.

Außerdem sollen die heimischen Standorte zusammengezogen werden. Die gute Nachricht: Die Firma bleibt geschäftsfähig. 248 Mitarbeiter beschäftigt die Heinrich Kuper GmbH & Co. KG insgesamt. Mehr als 90 Prozent davon sind laut Heerma am Stammsitz in Rietberg angestellt. Der Rest verteilt sich auf die Zweigniederlassungen in Freiburg, Korbußen und Berlin.

Stellenabbau angekündigt

Vor diesem Hintergrund ist es mehr als wahrscheinlich, dass der angekündigte Stellenabbau insbesondere die örtlichen Arbeitnehmer treffen wird. Fragen zu Einzelheiten bewertete Heerma indessen als verfrüht. Der Personalschlüssel müsse zunächst mit dem Betriebsrat besprochen werden.

Gleiches gilt für das künftige Raumkonzept. Fest steht: Das Gebäudeensemle B1 an der Heinrich-Kuper-Straße, das direkt an die ehemalige Kuper-Villa angrenzt, soll freigezogen und anschließend vermietet werden. Die darin befindlichen Abteilungen – das sind unter anderem Finanzbuchhaltung, Controlling, Teile des Vertriebs sowie die Geschäftsführung (insgesamt etwa 35 Arbeitsplätze) – werden an den Kuper-Standort an der Industriestraße (B3) verlagert.

Einzelne Abteilungen ziehen um

In der Innenstadt verbleibt damit lediglich die Produktionsstätte B2, in der Leimfaden hergestellt wird. Um die Umzügler an der Industriestraße unterbringen zu können, sind Baumaßnahmen geplant. „Wir nehmen hier Geld in die Hand“, stellte Heerma heraus.

Kuper trägt zu großen Anzug

Der heimische Experte für Holzbearbeitungsmaschinen hat in den vergangenen Jahren Verluste eingefahren. Das liege an den Umsätzen, aber auch an der Kostenstruktur des Hauses, sagte Heerma und verwies in diesem Zusammenhang auf die großen Flächen und die Anzahl der Mitarbeiter. Dabei wiederholte er ein Bild, das er bereits in der Vergangenheit bemüht hat: „Kuper trägt einen zu groß gewordenen Anzug.“ Die genannten Bereiche müssten verkleinert und das Unternehmen insgesamt leistungswirtschaftlich saniert werden.

Investor gesucht

Zu den genauen Gründen, die zur Krise geführt haben, wollte er sich nicht äußern. Die allgemeine Weltwirtschaftskrise jedenfalls sei „nicht wesentlich insolvenztreibend“ gewesen. Parallel zu den Planungen zur Entwicklung des Maschinenbauers ist nun auf nationaler sowie internationaler Ebene ein Bieterverfahren gestartet, in dessen Rahmen ein finanzstarker Investor gesucht wird. Er soll dem Rietberger Unternehmen eine nachhaltige Perspektive bieten. In den Prozess sei auch der Gesellschafter von Kuper eingebunden, betonte Heerma. Er hofft darauf, dass die Suche im ersten Quartal 2020 abgeschlossen ist.

Zuwachs bekommt der Kuper-Standort an der Industriestraße. Dorthin sollen die Abteilungen ziehen, die aktuell noch im Gebäudeensemble B1 an der Heinrich-Kuper-Straße zu finden sind. Im Rahmen der Insolvenz droht dem Unternehmen zudem ein erheblicher Personalabbau