Nicht nur Europa wird das Thema auf der Kundgebung des DGB zum 1. Mai nach der obligatorischen Demonstration durch die Ahlener Innenstadt sein. „Auch in Deutschland haben wir genug Baustellen, die bearbeitet werden müssen“, stellt Karl-Heinz Meiwes, Sprecher des DGB in Ahlen, fest.
„Wichtig für uns als Gewerkschaften sind die Themen, die wir schon in der Bundestagswahl als Ziele formuliert haben und mit Bildung der Großen Koalition noch lange nicht abgeschlossen oder erledigt sind“, so Meiwes. „Wir brauchen nicht nur den gesetzlichen Mindestlohn ohne Ausnahmen sowie eine Rente, die zum Leben reicht und die Lebensleistung würdigt.“ Genauso wichtig sei im Jahr der Betriebsratswahlen die Mitbestimmungsrechte von Betriebsräten. „Sie müssen beim Einsatz von Leiharbeitnehmern und bei der Vergabe von Werkverträgen gestärkt werden“, sieht der DGB-Sprecher weiteren Handlungsbedarf. „Wir wollen als DGB für die Menschen in Deutschland und Europa gute Arbeit, ein sicheres Auskommen und ein Leben in Würde“, bringt Meiwes die DGB-Forderungen zum 1. Mai auf einen kurzen Nenner.
Zur Kundgebung in der Stadthalle gehört auch, dass der Bürgermeister der Stadt Ahlen die Grüße von Rat und Verwaltung überbringt und auf die aktuelle Situation der Stadt eingeht. Meiwes: „Herr Ruhmöller ist bei uns immer gern gesehen, und wir sind ihm dankbar, dass er durch seine Anwesenheit und seinen Beitrag die Bedeutung der organisierten Arbeitnehmerschaft in Ahlen würdigt.“ Erfreut zeigt sich Meiwes auch darüber, dass in diesem Jahr der Bezirksleiter der Industriegewerkschaft Bergbau-Chemie-Energie (IG BCE) Lothar Bowedo aus Hamm die Rede zum Weltfeiertag der Arbeit hält. Lothar Bowedo ist Ahlen als ehemalige Bergbaustadt besonders verbunden. Er wolle, so Meiwes, die Verbindung von Tradition und Herausforderungen in einem modernen Europa verdeutlichen.
Mit dem Duo „Druschba“ wird die Kultur nicht zu kurz kommen. Ella Deppe und Manfred Schneider aus Bielefeld waren schon öfter Gast beim DGB in Ahlen. Mit Liedern aus der Arbeiterbewegung und internationaler Folklore, wenn gewünscht in bis zu zehn Sprachen, wird das Duo Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Nationen aufzeigen und dazu beitragen Ängste vor „Fremden“ abzubauen.