Der 1. Mai ist der "Tag der Arbeit". Die "Gute Arbeit" und ein "Soziales Europa" stehen entsprechend als Motto im Mittelpunkt der Maikundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), die am Feiertag um 11 Uhr auf der Feldstraße am Dreiecksplatz in Gütersloh beginnt.
"Das Motto der Mai-Kundgebungen hat sich in den vergangenen Jahren kaum verändert", sagt DGB-Regionsgeschäftsführerin Astrid Bartols. "Das liegt aber nicht daran, dass uns nichts Neues einfallen würde. Im Gegenteil." Vielmehr seien soziale Themen und die Arbeitsmarktsituation nicht zuletzt durch das anstehende Freihandelsabkommen zwischen Europa und den Vereinigten Staaten (TTIP) hochaktuell. Durch das Vertragswerk, dessen umstrittene Inhalte immer mehr von der Öffentlichkeit wahrgenommen werde, bringe laut Bartols das "schlechteste aus dem Kapitalismus" hervor - was letztlich zu Lasten der Arbeitnehmer ginge. So seien die innerbetriebliche Mitbestimmung und Sozialleistungen bedroht. Zudem sollen Unternehmen die Möglichkeit bekommen, ganze Länder zu verklagen, wenn durch staatliche Eingriffe Gewinne ausgeblieben seien.
"Wir müssen mehr denn je darum kämpfen, erreichte Standards zu verteidigen oder bereits verlorene zurückzuerobern", sagt Bartols. Das klinge zwar recht martialisch. "Doch wir befinden uns in einer Situation, in der Grundwerte der Demokratie angegriffen werden." Deshalb solle jetzt am 1. Mai auch in Gütersloh zur aktiven Gegenwehr aufgerufen werden.
Thematisiert wird auf dem Dreiecksplatz aber auch die Arbeit vor Ort. So werden Nursel Korkmaz und Alwin Dopheide von der IG Bau sowohl über die Lage im Gebäudereinigerhandwerk als auch über den aktuellen Tarifkonflikt in der Baubranche berichten. Ulrike Jasper, Betriebsrätin bei Mohn Media, wirft wiederum ein Schlaglicht auf die Arbeitsbedingungen in der Medienbranche - hier insbesondere auf die prekären Verhältnisse der übernommenen Leiharbeiter. "Die Bezahlung liegt hier jenseits von Gut und Böse", sagt Jasper. Viele wären trotz ihrer Arbeit auf staatliche Hilfen angewiesen. Hans-Werner Heißmann-Gladow kennt diese Problematik auch aus anderen, namhaften Unternehmen. "Das läuft uns immer wieder über den Weg", so der Vorsitzende des DGB-Kreisverbandes Gütersloh. "Da wird sich auf Kosten der Arbeitnehmer und der Allgemeinheit bereichert." Ein Mindestlohn würde hier Linderung verschaffen.
Neben der Kundgebung und der politischen Diskussion wird auf dem Dreiecksplatz mit einem Kulturprogramm und Kinderfest auch für Unterhaltung gesorgt. So spielt die Band "Beatbox" Highlights des Rock- und Beat-Musik