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Jubilar Ernst Kortmann - Vor 70 Jahren in Gewerkschaft eingetreten

Sein 92. Lebensjahr vollendet am heutigen Mittwoch, 30. Januar, der Ahlener Ernst Kortmann. Schon in der vergangenen Woche hat es einen Grund zum Feiern gegeben: Im Januar 1949 trat der geistig noch sehr rüstige Rentner in die IG Metall ein.

Daher erhielt Kortmann, der seit vergangenem Jahr im Awo-Seniorenzentrum in Lippstadt lebt, Besuch von der Ersten Bevollmächtigten der IG Metall Gütersloh-Oelde, Beate Kautzmann, um zum Gewerkschaftsjubiläum zu gratulieren.

Nach der Volksschule machte Ernst Kortmann eine Lehre bei „Rolladen Budt“ und musste dann zum Arbeitsdienst. Dort wurde er 1944 zur Wehrmacht eingezogen und kam in Frankreich in Gefangenschaft, aus der er 1948 in seine Heimatstadt zurückkehrte. Seine Mutter arbeitete damals bei Nahrath und besorgte ihm eine Stelle zu Beginn des Jahres 1949. Kortmann trat sofort in die IG Metall ein. Dort war der Jubilar in der Jugendvertretung aktiv. 1952 wechselte er zu Kaldewei. „Da gab es mehr zu verdienen“, so der Jubilar.

Bei dem Badewannenhersteller blieb er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1982. „Auch bei Kaldewei bin ich in der Gewerkschaft geblieben, war aber nicht mehr aktiv“, berichtete Kortmann, der in Ahlen im Osten- und Südenstadtteil wohnte. Zuletzt lebte er mit seiner Frau Elisabeth im Elsken. Das Paar feierte 2001 Goldene Hochzeit. Elisabeth Kortmann verstarb im vergangenen Jahr.

Zur Familie gehörten zwei Söhne, von denen einer schon mit einem Jahr verstarb. Dazu kommen heute noch drei Enkel und zwei Urenkel. In seiner Freizeit engagierte sich der Jubilar bei Blau-Weiß Ahlen, wo er auch Kassierer war. Sohn Dieter Kortmann kam 1970 durch die Bundeswehr nach Lippstadt. So holte er im vergangenen Jahr seinen Vater dorthin. Fast täglich besucht er ihn, wie andere Familienmitglieder auch.

„Es ist mir schwergefallen, von Ahlen weg zu gehen“, berichtete Ernst Kortmann im Gespräch mit Beate Kautzmann. „Du bist der erste Jubilar in diesem Jahr, der schon 70 Jahre lang Mitglied ist“, hielt die Erste Bevollmächtigte fest, die nicht mit leeren Händen gekommen war. Neben der Ehrennadel mit entsprechender Urkunde überreichte sie einen Künstlerteller sowie ein Geldpräsent.

„Für die Zukunft wünsche ich Dir viel Gesundheit und hoffe, Dich im nächsten Januar bei unserer zentralen Jubilarfeier zu sehen“, sagte Beate Kautzmann.

 

Die Glocke (Ahlener Tageblatt), 30.01.2019. Texte und Fotos aus der Glocke sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion