Aufgrund der Corona-Bestimmungen kann die IG Metall Gütersloh-Oelde die erste Delegiertenversammlung ihrer aktuellen Wahlperiode nicht abhalten. Bereits die Wahl Ende März fand unter schwierigen Vorzeichen statt mit einer teilweisen schriftlichen Abstimmung. Geschäftsführer Wamsler, der im März mit 97,5% wiedergewählt wurde, legt nun seinen ersten Geschäftsbericht Coronabedingt schriftlich vor.
„Ich finde eine direkte und lebendige Diskussion zur Arbeit unserer Geschäftsstelle wichtig“ so Wamsler, „daher ist es bedauerlich, dass wir wohl erst ab September den ersten Versuch einer Delegiertenversammlung mit physischer Anwesenheit durchführen können.“ „Schließlich ist die Delegiertenversammlung das Parlament der Gewerkschaftsmitglieder unserer Geschäftsstelle“ so Wamsler.
Nach Angaben der IG Metall konnte die Geschäftsstelle auch ohne direkten Publikumsverkehr sämtliche Anfragen von Mitgliedern und Funktionäre beantworten. Die Kurzarbeit prägte die Arbeit der IG Metall in den letzten Wochen stark. Fast zwei Drittel der Betriebe sind in Kurzarbeit. Nach Angaben der IG Metall half die Kurzarbeit Beschäftigung zu sichern. Bislang gab es keine betriebsbedingten Kündigungen im Bereich der Geschäftsstelle Gütersloh-Oelde aufgrund der Corona-Pandemie.
Aktuell ist der Gesundheitsschutz in den Betrieben das wichtigste Thema, um in möglichst vielen Betrieben die Produktion wieder hochfahren zu können. „Uns fehlt allerdings die direkte Kommunikation mit den Kolleginnen und Kollegen im Betrieb“, so Wamsler. Das erklärt erstmals seit November 2017 wieder einen leichten Mitgliederrückgang in der Geschäftsstelle. „Wir arbeiten ständig an Kommunikationskonzepten“, so Wamsler, „unser Ziel bleibt bald die 16.000-Mitglieder-Marke zu überspringen“.
Die IG Metall äußert sich auch zur aktuelle Rassismus-Debatte, „Die IG Metall steht in einer antifaschistischen Tradition für Werte wie Toleranz und Solidarität und wendet sich gegen jede Form von Ausgrenzung. Nur so können wir mit unserem derzeitigen Motto. „Wenn wir zusammenhalten, ist alles möglich!“ erfolgreich sein.“, so Wamsler.
Seit zwei Wochen hat die Geschäftsstelle wieder für den Publikumsverehr geöffnet und es finden auch wieder erforderliche Betriebsbesuche statt, um beispielsweise auf Eis gelegte Tarifverhandlungen in Betrieben wiederaufzunehmen. Hierzu hat die IG Metall ein Gesundheitsschutz und Sicherheitskonzept erarbeitet, das vom Ordnungsamt Rheda Wiedenbrück ausdrücklich gelobt wurde.
„Wir müssen mit Corona noch länger leben“, so Wamsler „das Virus darf nicht unterschätzt werden. Es gibt bereits schon Fälle von dauerhafter Arbeitsunfähigkeit aufgrund Corona Folgen.“
Die Geschäftsstelle der IG Metall Gütersloh-Oelde in Rheda-Wiedenbrück zeigt sich kämpferisch und vorsichtig optimistisch. „Wir sind mit einem guten Team und einem guten Netz an ehrenamtlichen Funktionärinnen und Funktionäre in den Betrieben gut aufgestellt. Eine dauerhafte wirtschaftliche Schwächung wird allerdings auch in unserer Region Spuren hinterlassen.“