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IG Metall fordert Haustarif für Beschäftigte von Autohaus

Zur „Sparzone“ erklärt hat am Freitag die Industriegewerkschaft Metall Gütersloh-Oelde die Firma Lückenotto. Mit dem Tarifaktionstag von 11 bis 15 Uhr vor der Einfahrt des Betriebsgeländes an der Bielefelder Straße verbunden war die gewerkschaftliche Forderung, das Ford-Autohaus zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag zu bewegen.

Die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Gütersloh-Oelde, Beate Kautzmann, und der Handwerkssekretär Hans-Josef Langela, führten die Demo durch, einige Beschäftigte von Lückenotto (insgesamt 45 Mitarbeiter) und Passanten fanden sich denn auch zu Gesprächen bereit. Aber die Geschäftsleitung – Hans Carree junior und Hans Carree senior – zeigten den Metallern vor Ort die kalte Schulter. „Die Arbeitgeber haben schriftlich erklärt, dass sie keine Tarifbindung wollen“, erklärte Langela gegenüber der „Glocke“. Man habe schon längere Zeit mit den Lückenotto-Chefs über den Abschluss eines Haustarifvertrags mit der IG Metall verhandelt – doch ohne Erfolg. Das Wiedenbrücker Autohaus sei auch deshalb in den Fokus der Gewerkschaft gerückt, „weil einige Beschäftigte dies wollen“. Wie viele Mitarbeiter sich diesbezüglich mit den Wünschen der IG Metall in Einklang solidarisieren, wollte der Handwerkssekretär indessen nicht verraten.

Am Donnerstagmorgen hatte die Geschäftsleitung von Lückenotto kurzfristig mit Blick auf die „Sparzone“-Demo vor der Haustür eine Betriebsversammlung einberufen. „Der Betriebsrat hat uns mitgeteilt, dass er nicht über den Inhalt des Pamphlets, das die IG Metall verfasst und verteilt, informiert sei“, hoben Geschäftsführer Hans Carree junior und sein Vater hervor. Wie andere Autohäuser auch sei die Firma Lückenotto an den Tarifvertrag gebunden, der über den Landesinnungsverband mit der Christlichen Gewerkschaft Metall (CGM) beschlossen worden sei. „Die IG-Metall-Akteure wissen nicht, was wir zahlen, nämlich alles, was tariflich mit der CGM vereinbart worden ist. Statt Urlaubs-und Weihnachtsgeldzahlungen haben wir als bessere Lösung einen betrieblichen Vorsorgefonds gebildet, der allen zugute kommt“, erläuterte Hans Carree senior. „Die CGM-Tarifbindung beinhaltet mit der IG Metall vergleichbare Lohnhöhen. Nur bei der Wochenarbeitszeit gibt es Unterschiede. Diese Ignoranz nehme ich der IG Metall deshalb übel.“