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IG Metall ehrt 644 Mitglieder

Einen Tag nach dem Ende der Sondierungsgespräche in Berlin ist es bei der Jubilarfeier der IG Metall Gütersloh-Oelde recht politisch geworden. Aber auch die Unterhaltung kam im »A2-Forum« nicht zu kurz. Insgesamt standen 644 Mitglieder für ihre lang­jährige Treue zur Gewerk­schaft zur Ehrung an, wie die Erste Bevollmächtigte Beate Kautzmann bei der Begrüßung hervorhob.

»Insgesamt seid ihr damit 23.395 Jahre gewerkschaftlich organi­siert. Das ist eine große Zahl, in der sich Einsatz, Schulterschluss und jede Menge gemeinsame Erfolge zugunsten der Beschäftigten ausdrücken«, erklärte die Bevollmächtigte.

»Im Jahr 2018 liegen viele Herausforderungen vor uns«, erklärte Beate Kautz­mann. Die aktuelle Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie sei jetzt richtig in Fahrt. Sie verwies auf die Forderung nach »deut­lich mehr Geld und Selbst­bestimmung bei der Arbeitszeit«. Ausdrücklich hielt die Bevollmächtigte fest: »Jeder der Arbeitszeit verkürzen möchte, soll das zu­künftig ohne Probleme machen können.«

In ihrer Festrede blickte Iris Schulz, geschäftsführendes Vor­standsmitglied der IG Metall, auf die Erfolge ihrer Gewerkschaft, darunter die 35-Stunden-Woche, in den vergangenen 125 Jah­ren zurück und ordnete die Eintrittsjahre der Jubilarinnen sowie Jubilaren in das Zeit­geschehen ein. Dabei stellte sie fest: »Erfolgreich sind wir nur aus einem einzigen Grun­d: Weil wir uns freiwillig zusammentun.« Forderungen in der Union nach Abschaffung der Rente mit 63 Jahren sah sie nicht endgültig vom Tisc­h. »Wir wehren uns gegen ein höheres Rentenzugangsalter, weil es vor allem eines bedeutet: Ein Rentenkür­zungsprogramm für alle, die aus gesundheitlichen Gründen nicht so lange arbeiten können«, erklärte Schulz. »Der Acht-Stunden-Tag und Mindestruhepausen sollen abge­schafft wer­den«, mein­te die Gewerkschafterin mit Blick auf Forderungen der Arbeitgeberverbände, FDP und Unio­n. Die Aussage, dies schaffe auch den Beschäftigten mehr Flexibilität, bezeichnete sie als »puren Unfug«.

Beim Unterhaltungsprogramm kam sogar die Kanzlerin zu Wort. Bei diesem kabarettistischen Teil kamen wurden die Sondierungsgespräche kritisch gewürdigt.


Die Geehrten

70 Jahre Mitgliedschaft: Willi Belke, Helmut Emde (beide Gütersloh) und Werner Großekathöfer (Verl).

60 Jahre Mitgliedschaft: Jürgen Fortenbacher, Herbert Schulte und Paul Heinz Wixforth ( alle aus Gütersloh), Dietmar Hackfort und Erwin Masmeier (Harsewinkel), Wolfgang Rüffer (Langenberg), Gerd Harsdorf, Gerd Heß und Heinz Rehage (alle aus Rheda-Wiedenbrück), Richard Henkenjohann (Rietberg) und Adolf Kleinemeier (Verl).

50 Jahre Mitgliedschaft: Rüdiger Gwodz, Rudolf Hürtgen und Walter Oesterwinter ( alle aus Gütersloh), Josef Altenseuer (Harsewinkel), Kurt Höbbing (Herzebrock-Clarholz), Heinz Figge (Langenberg), Atila Kence, Bernd Marx, Karl-Heinz Schröder und Horst Zöllner (alle aus Rheda-Wiedenbrück), Walter Blomberg, Ernst Look und Heinz Otterpohl (alle aus Rietberg) sowie Eugen Freckmann (Schloß Holte-Stukenbrock).

40 Jahre Mitgliedschaft: Karl Heinz Barke, Scholastyka Galicki, Thomas Hoffmann, Frauke Klaus, Fotios Koukouravas, Andreas Ludwig, Erika Mögelin, Udo Münster, Michael Nawrocki, Winfried Newiger, Wolfgang Riewe, Josef Rohde, Franz Schlüter, Hans-Georg Westermann und Rainer Witte (alle aus Gütersloh), Heinz Georg Ossenbrink (Harsewinkel), Ernst Ewerszumrode, Ralf Herfert und Martin Milchers (alle aus Herzebrock-Clarholz), Dietmar Klose (Langenberg), Michael Kiskemper (Marienfeld), Gisela Drilling, Gisbert Heitmeier, Martina Herzog, Horst Langer, Ulrich Niemann, Stefan Rohde und Bernd Stienemeier (alle aus Rheda-Wiedenbrück) und Johannes Gerling (Rietberg).