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Hunderte Metaller legen Arbeit nieder

Rund 350 Beschäftigte von Rietberger Firmen, die zur Metall-und Elektroindustrie gehören, haben sich am Donnerstagmorgen an einer örtlichen Streikaktion der IG Metall Gütersloh-Oelde in der Kernstadt beteiligt. Diese Zahl nannte Gewerkschaftssekretär Hans-Werner Heißmann-Gladow. Der zweistündige Aufmarsch gipfelte in einer Kundgebung mit Spruchbändern, die mit Parolen wie „Höchste Zeit für mehr Geld und bessere Arbeitszeiten“ die Forderungen unterstrichen.

Beschäftigte der heimischen Firmen Lear-Corporation, WP Kemper, Rietberg-Werke, Upmann und AKE Knebel trafen sich an der Ecke Lange Straße/Konrad-Adenauer-Straße in Neuenkirchens Gewerbegebiet. Beim Marsch zum Rathaus schlossen sich Arbeitnehmer der Maschinenfabrik Heinrich Kuper dem Demonstrationszug an, den ein halbes Dutzend Polizisten begleitete. Auch Warnstreikende der Homag-Bohrsysteme Herzebrock-Clarholz sollen in Rietberg mit demonstriert haben, hieß es.

Mit ihrem Warnstreik in der Stadt der schönen Giebel wolle die IG Metall für „mehr Bewegung in den Köpfen der Arbeitgeber“ bei den Tarifverhandlungen sorgen, betonte Heißmann-Gladow: „30 Prozent der in Teilzeit Beschäftigten möchten gern eine Vollbeschäftigung und kriegen stattdessen von den Arbeitgebern eine lange Nase gezeigt“, sagte der Gewerkschaftssekretär. Die Demonstranten bestätigten seine Angaben mit einem Trillerpfeifenkonzert.

„Wir wollen ein Ergebnis, mit dem wir stolz in die Betriebe gehen und sagen können: Das haben wir hingekriegt“, appellierte Heißmann-Gladow an die Teilnehmer, Solidarität zu beweisen. Die IG-Metall-Jugendsekretärin Julia Molck aus Rheda-Wiedenbrück betonte: „Auch für die jungen Arbeitnehmer fordern wir mehr Entgelt. Sechs Prozent mehr Ausbildungsvergütung sind nur angemessen.“ Es sei kein Wunder, dass sich Unternehmen über einen Fachkräftemangel beschwerten, „wenn sie nicht bereit sind, auch den Azubis eine Entgelterhöhung zuzugestehen“.

Molck meinte weiter, ein möglichst guter Berufsabschluss sei das Ziel jeder Lehre. Dazu benötige der Azubi „die vollste Konzentration vor der Prüfung“. Ein anstrengender Arbeitstag sei dabei kontraproduktiv: „Deshalb fordern wir einen freien Tag für Azubis vor den Tests.“