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Gewerkschaften fordern Zeit für mehr Solidarität

Die Forderung nach mehr Solidarität in der Gesellschaft sowie die aktuellen Tarifauseinandersetzungen werden am sonntäglichen Maifeiertag die Kundgebungen der heimischen Gewerkschaften prägen. Traditionell gibt es am 1. Mai zwei Veranstaltungen im Kreis: eine ab 11 Uhr auf dem Dreiecksplatz in Gütersloh, die andere ab 10.30 Uhr im Kurt-Nagel-Parkstadion in Versmold.

„Zeit für mehr Solidarität“ hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) als Dachverband von acht Einzelgewerkschaften seinen Aufruf zum Tag der Arbeit überschrieben. „Wir haben viel erreicht und noch viel vor“, sagte Astrid Bartols, die Geschäftsführerin der DGB-Region Ostwestfalen-Lippe am Mittwoch in Gütersloh. Die Integration von Flüchtlingen mit gleichen Rechten für alle Beschäftigten, die Wiederherstellung der Handlungsfähigkeit des Staats, der Kampf gegen Lohndumping, paritätische Beitragszahlungen für die Rente sowie die Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt – das sind Bartols zufolge Themenschwerpunkte des DGB und somit auch der Maikundgebungen. „Wir sagen, wo der Schuh drückt.“ Es gehe um mehr Solidarität zwischen den arbeitenden Menschen, den Generationen, Einheimischen und Flüchtlingen sowie Schwachen und Starken, so Bartols.

Hauptrednerin in Gütersloh ist Beate Kautzmann, die Erste Bevollmächtigte der Industriegewerkschaft (IG) Metall Gütersloh-Oelde. Unter dem Blickwinkel Solidarität werde sie außer der Flüchtlingssituation die Tarifverhandlungen der Metall- und Bauindustrie sowie des Öffentlichen Dienstes beleuchten. „Auch dank der Tarifpolitik der Gewerkschaften steht Deutschland gut da. Wir müssen uns weiter für eine hohe Kaufkraft der Bürger einsetzen.“ Ein Thema, das ihr besonders am Herzen liegt und „uns alle angeht“, ist der Kampf gegen den Rechtspopulismus. „Wir müssen dieses Pack bekämpfen“, so Kautzmann.

Als Vorsitzender des DGB-Kreisverbands freut sich Gewerkschaftssekretär Hans-Werner Heißmann-Gladow, dass Güterslohs Bürgermeister Henning Schulz (CDU) „trotz einer anderen attraktiven Einladung“ die Tradition von Maria Unger fortsetzt und ein Grußwort sprechen wird. Der Kreisvorsitzende hofft zudem, dass viele Vertreter von Parteien mit dabei sind und „den Markt der Diskussionen zum Gedankenaustausch nutzen“.


Hintergrund

Gütersloh: Die Kundgebung am Sonntag, 1. Mai, beginnt um 11 Uhr auf dem Dreiecksplatz. Nach der Begrüßung durch den DGB-Kreisvorsitzenden Hans-Werner Heißmann-Gladow sprechen Bürgermeister Henning Schulz und als Mairednerin Beate Kautzmann von der IG Metall. Die Veranstaltung wird von einem Kulturprogramm und einem Familienfest mit Spielmobil sowie Info- und Aktionsständen begleitet. Für Beat- und Popmusik sorgt die Bielefelder Band Touch of Sound.

Versmold: Die Kundgebung im Kurt-Nagel-Parkstadion wird um 10.30 Uhr von Angelika Kampmann, der Vorsitzenden der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) im Bereich Bielefeld-Herford, eröffnet. Die Mairede hält der stellvertretende NGG-Landesvorsitzende Dieter Schormann. Anschließend spielen vier Fußball-Betriebsteams um den NGG-Wanderpokal. Parallel dazu gibt es ein Kultur- und Aktionsprogramm.

Laden zur Maikundgebung auf dem Dreiecksplatz in Gütersloh ein: (v. l.) Hans-Werner Heißmann-Gladow (DGB-Kreisvorsitzender), Beate Kautzmann (IG Metall und Mairednerin), Detlef Fiedrich (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft), Werner Kellas (DGB-Organisationssekretär), Andreas Oenning (stellvertretender DGB-Kreisvorsitzender), Alwin Dopheide (IG Bau) und Astrid Bartols (Geschäftsführerin der DGB-Region Ostwestfalen-Lippe).