Zwischen sieben und elf Grad Celsius haben sich die treuesten Anhänger gewerkschaftlicher Arbeit am Morgen des Maifeiertags mit heißen Themen wie unbegründet befristete Arbeitsverträge und soziale Spaltung der Gesellschaft beschäftigt.Von unserem Mitarbeiter Johannes Bitter Kreis Gütersloh (gl). Zwischen sieben und elf Grad Celsius haben sich die treuesten Anhänger gewerkschaftlicher Arbeit am Morgen des Maifeiertags mit heißen Themen wie unbegründet befristete Arbeitsverträge und soziale Spaltung der Gesellschaft beschäftigt. Während der zentralen Kundgebung auf der Feldstraße am Rande des Dreiecksplatzes in Gütersloh erklärte der DGB-Kreisvorsitzende Hans-Werner Heißmann-Gladow: „Die Politik des ‚Weiter so!‘ können wir uns nicht länger leisten. Die Schere zwischen arm und reich klafft immer weiter auseinander,
Während der zentralen Kundgebung auf der Feldstraße am Rande des Dreiecksplatzes in Gütersloh erklärte der DGB-Kreisvorsitzende Hans-Werner Heißmann-Gladow: „Die Politik des ‚Weiter so!‘ können wir uns nicht länger leisten. Die Schere zwischen arm und reich klafft immer weiter auseinander, obwohl die Wirtschaft läuft und die Staatsfinanzen gesund sind.“ Werkverträge und sogenannte Ketten-Befristungen, die sich über Jahrzehnte aneinanderreihen können, nannte der Redner einen Skandal, der beendet werden müsse. Heißmann-Gladow ärgerte sich über Heimatministerien. „Wir brauchen sie nicht, weder im Land noch im Bund. Wir wollen keine Anpassung an Rechtspopulisten“, sagte er.
Beifall spendeten die SPD-Bundestagsabgeordnete Elvan Korkmaz sowie die Landtagsabgeordneten Wibke Brems (Grüne), Georg Fortmeier (SPD) und Raphael Tigges (CDU). Der SPD-Kreisvorsitzende Hans Feuß war vertreten mit dem designierten Nachfolger Thorsten Klute. Güterslohs Altbürgermeisterin Maria Unger tauschte sich aus mit Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide (Harsewinkel). Wie immer dabei waren die der Gewerkschaft ein Leben lang verbundenen ehemaligen Bundes- und Landespolitiker Klaus Brandner und Jürgen Jentsch. Die stellvertretende Gütersloher Bürgermeisterin Monika Paskarbies erinnerte an die gerade beendete Tarifauseinandersetzung: „Der öffentliche Dienst muss wettbewerbsfähig bleiben – mit qualifizierten Kräften und angemessener Bezahlung.“
Die erste Bevollmächtigte der IG Metall, Beate Kautzmann, bezeichnete kürzere Arbeitszeiten als Dauerthema: „Wir müssen uns um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf kümmern.“ Sie kritisierte: „Die Arbeitgeber haben ihre Flexibilität, aber unsere Kollegen haben nichts davon.“
Ihr Gesprächspartner Klaus Niebusch, der Betriebsratsvorsitzende bei Miele und Mitglied der NRW-Tarifkommission, lehnte Kürzungen bei Zuschlägen für besondere Arbeitsleistungen ab, weil sie eine indirekte Lohnkürzung bedeuten würden. Grundsätzlich erklärte er: „Wir von der IG Metall hatten die besten Argumente. Aber wir brauchten die Mehrheit der Belegschaften. Das ist uns gelungen.“