Für eine Tarifbindung kämpfen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der „Frenser Logistik GmbH & Co. KG“ in Wiedenbrück. Am Montag morgen kam es zu einem Warnstreik aller Mitarbeiter, dem sich auch Leiharbeiter anschlossen. Der dreistündige Warnstreik hat eine längere Vorgeschichte, bei der ein Verfahren vor dem Arbeitsgericht anhängig ist.
Nach einer Insolvenz hatte „Westfalen mobil“ den Wareneingang und die Logistik ausgelagert. Dafür war ein eigener Betrieb gegründet worden. Die IG Metall spricht hier von einem Scheinwerksvertrag und hat Klage eingereicht. „Dies ist offensichtlich ein gemeinsamer Betrieb“, begründet die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Gütersloh-Oelde, Beate Kautzmann, die Klage vor dem Arbeitsgericht.
Der Betrieb in Wiedenbrück hat keine Tarifbindung, was die drei Mitarbeiterinnen und zehn Mitarbeiter, die fest angestellt sind, ändern möchten. „Im vergangenen Sommer haben wir die Betriebsleitung aufgefordert, einen Tarifvertrag mit uns abzuschließen. Das wurde mehrfach abgelehnt“, erklärte Beate Kautzmann.
Statt dessen sei „Frenser Logistik“ dem Arbeitgeberverband für Logistikunternehmen beigetreten. Hier sei dann den Beschäftigten angeboten worden, wer der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.di) beitrete, bekomme mehr Geld. Dies lehnt die Belegschaft ab. Bei der Betriebsversammlung am 19. August hat Eigentümer Frenser einen Tarifvertrag mit der IG Metall abgelehnt. Die Streikenden machten aber deutlich: „Wir kämpfen für eine Tarifbindung unter dem Dach der IG Metall. Wir kämpfen für gerechte Entgelte, Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Wir kämpfen für gute Arbeit zu guten Bedingungen!“ Dies war auch beim Warnstreik lautstark zu hören.