Gewerkschaft: Die Delegierten der 16.100 IG Metall-Mitglieder bestätigen ihren Vorstand
Alle vier Jahre finden in den regionalen Gremien der IG Metall Neuwahlen statt. Für die vor vier Jahren fusionierte Geschäftsstelle Gütersloh-Oelde wurden am Samstagvormittag die erste Bevollmächtigte Beate Kautzmann mit 70 von 88 Stimmen und die zweite Bevollmächtigte Birgit Bäumker mit 86 von 88 Stimmen im Reethus in Rheda-Wiedenbrück wiedergewählt.
Da die 54-jährige Kautzmann und die 44-jährige Bäumker bereits eine Wahlperiode gemeinsam zusammengearbeitet haben, möchten sie diese Arbeit nun fortsetzen. Ihre Ziele sind nicht utopisch. Sie möchten die Mitgliederzahlen stabil halten, neue Betriebe für die IG Metall gewinnen und gezielt auf die Gruppe Angestellte setzen. In ganz NRW ist die Geschäftsstelle Gütersloh-Oelde die einzige mit einem Frauenduo an der Spitze. Doch das stört die beiden Powerfrauen nicht. Sie haben sich bisher in der eher Männer geprägten IG-Metall-Welt durchgesetzt und werden es auch weiterhin tun.
Zu den 15 Beisitzern wählten die 88 Delegierten Erika Mögelin, Herbert Bertram, Hubert Markmann, Karola Maas, Klaus Frochte, Klaus Niebusch, Ludger Strothmeier, Manfred Kreutz, Martina Herold, Ralf Stubbe, Rita Dahn, Roland Stiens, Ursula Meschede, Uwe Opitz und Wolfgang Moselage.
Beate Kautzmann berichtete in ihrer Rückschau der letzten Wahlperiode von 2.705 neuen Mitgliedern, die gewonnen werden konnten, darunter auch viele junge Menschen, was ihr besonders wichtig ist. 480 Mitglieder haben sie jedoch insgesamt verloren. Sie führt das unter anderem auf den Verlust älterer verstorbener Mitglieder zurück und auf den Raum Ahlen, in dem zahlreiche Firmen geschlossen wurden. Insgesamt kann die IG Metall Gütersloh-Oelde auf 16.100 Mitglieder bauen.
Jetzt freuen sich aber alle auf den Einzug in das neue IG Metall Büro in Rheda am Bahnhofskreisel. Das Gebäude soll im Sommer, wenn die IG Metall 125-jähriges Bestehen feiert, mit einen Tag der offenen Tür eingeweiht werden.
Kautzmann gab den Gästen auch einen kurzen politischen Rückblick. Sie erinnerte an Aktionen wie die Einführung des Mindestlohns und an erfolgreiche Tarifrunden mit den vorangegangenen, in allen Bezirken flächendeckenden Warnstreiks. In der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie konnte eine Einmalzahlung und eine Entgelterhöhung von 3,4 Prozent durchgesetzt werden. In der Textilindustrie wurden sogar 5,3 Prozent verzeichnet. Auch im Handwerk konnten in vielen Tarifbezirken Entgelterhöhungen durchgesetzt werden.
Wichtig sei, die Zukunft im Blick zu haben und sich stets anzupassen. Die Mitglieder würden von der Gewerkschaft erwarten, dass sie Arbeitsplätze heute und morgen sichert, Arbeitsbedingungen und Entgelte verbessert. "Daran arbeiten wir stets und unermüdlich", betonte sie.