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Ehrungen - Seit sieben Jahrzehnten bei der IG Metall

Insgesamt 716 Jubilare hatte die Industriegewerkschaft (IG) Metall Gütersloh-Oelde für langjährige Mitgliedschaft zu ehren. Die zentrale Feier fand im A 2-Forum in Rheda-Wiedenbrück statt. Nach den Worten der Ersten Bevollmächtigten Beate Kautzmann sind die Jubilare alle zusammen 26 420 Jahre gewerkschaftlich organisiert.

Die Laudatio auf die Jubilare hielt das ehemalige geschäftsführende Vorstandsmitglied Manfred Schallmeyer. Bevor Beate Kautzmann auf das vergangene Jahr zurückblickte, begrüßte sie zahlreiche Ehrengäste, wie den ehemaligen Ersten Bevollmächtigten der IGM Gütersloh und ehemaligen parlamentarischen Staatssekretär Klaus Brandner (SPD) sowie den Regionalgeschäftsführer vom DGB Münsterland, Winfried Lange.

Zu Beginn ihrer Ausführungen hielt die Erste Bevollmächtigte fest: „2018 haben wir große Erfolge verzeichnen können. 2019 liegen viele Herausforderungen vor uns.“ Ein großes Thema außer den Tarifauseinandersetzungen war der Einsatz der Gewerkschaft für Menschlichkeit und Solidarität „gegen Spaltung, Rassismus und Hass“. Kautzmann weiter: „Es ist unsere Aufgabe und die aller Demokraten, klare Kante zu zeigen. Wir müssen deutlich zeigen ‚Wir sind mehr‘. Wir verurteilen jede Form von Hass und Gewalt.“ Das Weltbild der Gewerkschaften bleibe fortschrittlich, und man lasse sich keine andere Republik aufzwingen. Dabei verwies sie auf die Europawahl in diesem Jahr. „Wir dürfen das Feld nicht den Rechten überlassen“, forderte Kautzmann, sonst könne es den Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsrechten „an den Kragen“ gehen.

Ganz klar sprach sich die Bevollmächtigte für eine offene Gesellschaft mit Vielfalt aus. „Und Ihr, liebe Jubilare, habt in den vergangenen Jahrzehnten kräftig dabei mitgeholfen, um unter anderem diese Vielfalt zu erreichen und zu leben“, betonte Beate Kautzmann.

21 Gewerkschafter sind seit 70 Jahren Mitglieder. „Weihnachten gefeiert, Silvester gefeiert und schon wieder feierbereit“, meinte Festredner Manfred Schallmeyer zu Beginn der Ehrungen. Humorvoll, aber knallhart in der Sache sprach er über die Bedeutung der Gewerkschaften und meinte: „Jubilarfeiern sind eine Bringschuld.“ Bei seinen Ausführungen erinnerte er an die Zerschlagung der Gewerkschaften am 2. Mai 1933 durch die Nazis. Er meinte: „Weimar ist nicht dadurch zu Grund gegangen, weil es zu viele Nazis gab, sondern zu wenig Demokraten.“

 

Die Glocke, 21.01.2019. Texte und Fotos aus der Glocke sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion