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Beschäftigte leiden unter Mehrarbeit

Nicht nur die Bundestagswahl am 24. September, sondern auch die bevorstehenden Tarifverhandlungen beschäftigen derzeit die Vorsitzenden der Industriegewerkschaft (IG) Metall Gütersloh-Oelde. Bei einer Umfrage mit 4100 Teilnehmern in der Region ist jetzt herausgekommen, bei welchen Themen Handlungsbedarf besteht.Von unserem Redaktionsmitglied Lissi Walkusch Kreis Gütersloh (gl). Nicht nur die Bundestagswahl am 24. September, sondern auch die bevorstehenden Tarifverhandlungen beschäftigen derzeit die Vorsitzenden der Industriegewerkschaft (IG) Metall Gütersloh-Oelde. Bei einer Umfrage mit 4100 Teilnehmern in der Region ist jetzt herausgekommen, bei welchen Themen Handlungsbedarf besteht. Es ist die zweite Befragung der IG Metall. Bundesweit hatten sich 680 000 in den Bereichen der IG Metall Beschäftigte beteiligt. Auch im hiesigen Bezirk ist man zufrieden mit der Rücklaufquote der Fragebög

Es ist die zweite Befragung der IG Metall. Bundesweit hatten sich 680 000 in den Bereichen der IG Metall Beschäftigte beteiligt. Auch im hiesigen Bezirk ist man zufrieden mit der Rücklaufquote der Fragebögen. 16 000 wurden verteilt, 4100 kamen ausgefüllt zurück. 45 Prozent der Teilnehmer sind dabei nicht Mitglied in der IG Metall. Das sind unter anderem Rentner und Arbeitnehmer in Betrieben, die von der IG Metall betreut werden. „Aber das Ergebnis zeigt ja, dass Vertrauen in unsere Arbeit, in das, was wir erreich können, gesetzt wird“, sagte die erste Bevollmächtigte Beate Kautzmann bei der Vorstellung der Ergebnisse.

Schwerpunkte der Befragung waren die Themen Arbeitszeit und Erwartungen an die Politik. Bei ersterem wurde deutlich, dass viele Beschäftigte Mehrarbeit als belastend empfinden. Gerade in der Region sei das der Fall. „Die Wirtschaft brummt“, sagte Thomas Wamsler, der seit kurzem Kassierer bei der Geschäftsstelle ist. Entsprechend hoch sei das Arbeitsaufkommen. Die Ergebnisse bei der Arbeitszeit-Befragung seien zudem sehr unterschiedlich. Mehrheitlich hätten die Beschäftigten aber erklärt, dass sie sich Planbarkeit, eine 35-Stunden-Woche sowie die Möglichkeiten, bei privaten Terminen kurzfristig freizunehmen, wünschten. Die Resultate sollen nach Angaben der Gewerkschaftler in die Betriebe getragen und analysiert werden. So soll direkt vor Ort an den Stellschrauben gedreht werden können.

Doch nicht alle Themen lassen sich in den einzelnen Firmen lösen. In manchen Sachen sind die Bundespolitiker gefragt, beispielsweise bei der Rente, bei Arbeitszeitgesetzen und befristeten Verträgen. „Wir haben die Ergebnisse allen Direktkandidaten aus unserem Wahlbezirk zugeschickt und um Stellungnahme gebeten“, sagte Beate Kautzmann. Demnächst werde sich die Gewerkschaft im Wahlkampf positionieren. Auch bei der nächsten Tarifrunde, die Ende September startet, sollen die Ergebnisse der Umfragen maßgeblich in die Verhandlungen einfließen.