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Bei Procast stehen alle Zeichen auf Streik

Am 31. Dezember endet die Mitgliedschaft der Gießerei Procast Guss (vormals Class Guss) in der Fachgruppe Metall des Unternehmerverbandes Gütersloh. An dieser Entscheidung des Unternehmens konnte auch ein Gespräch zwischen Geschäftsführung und Gewerkschaft kurz vor Weihnachten nichts ändern. Nun läuft alles darauf hinaus, dass im Januar gestreikt wird.

"Wir haben mit dem Unternehmen eine Notdienstvereinbarung getroffen", so Gewerkschaftssekretär Hans-Werner Heißmann-Gladow. Im Falle eines Streiks soll der "Notdienst" aus drei Personen den Ofen an der Brockhäger Straße fachgerecht herunterfahren und abkühlen lassen. An den Anlagen soll kein Schaden entstehen.

"Wir haben noch versucht, die Kuh vom Eis zu holen", berichtet Heißmann-Gladow vom letzten Gespräch. Da der Procast-Geschäftsführer an dem Austritt aus dem Arbeitgeberverband zum Jahresende nicht rütteln wollte, schlug Heißmann-Gladow ihm als Alternative einen "Anerkennungsvertrag" vor, der den Arbeitnehmern den Tarifvertrag sichert. Auch das wurde abgelehnt. Gerade die Angst vor einem hohen Tarifabschluss hatte die angeschlagene Gießerei zu einem Austritt aus dem Arbeitgeberverband bewogen. Heißmann-Gladow: "Am Procast-Standort in Bad Saulgau in Baden-Württemberg hat es genauso eine Tarifflucht gegeben."

Zum Jahresende endet für die Gütersloher Gießerei die Friedenspflicht. Gleichzeitig läuft der Konflikt zum künftigen Tarifvertrag für die 3,9 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie. Heißmann-Gladow: "Wir werden nicht gleich die große Keule herausholen, sondern werden mit Warnstreiks darauf hinweisen, dass wir verhandeln wollen."