Bei der Firma Procast Guss – vormals Claas Guss – wird seit gestern Abend wieder gestreikt. Die IG Metall hat zwei komplette Schichten aussteigen lassen, um die Geschäftsführung zu bewegen, über eine Rückkehr zur Tarifbindung zu verhandeln.
Der Streik setzte gestern Abend mit Erkalten des Gussofens ein – die Gewerkschaft erlaubte es einem Teil ihrer Mitglieder, den Abkühlungsprozess zu überwachen. Einer Mitteilung der IG Metall zufolge will das Unternehmen die Tarifverträge auf den Stand vom 31. Dezember 2017 einfrieren und damit eine bereits gefundene Zwischenlösung zurückdrehen. Dadurch würden die Mitarbeiter die von Mai bis Juli jeweils gezahlte Tariferhöhung von 4,3 Prozent nicht mehr bekommen und auch nicht die seit August vereinbarten, höheren Entgelte. Gleichzeitig strebe die Geschäftsführung eine Halbierung der Sonderzahlungen an, eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit um 9,5 Stunden, davon zwei Stunden unentgeltlich. Das alles solle für drei Jahre gelten, ohne dass zur Standortsicherung notwendige Investitionen vorgesehen seien. Die IG Metall sieht darin eine Provokation.