Schon Ende Februar wird die Erste Bevollmächtigte der Industriegewerkschaft (IG) Metall Gütersloh-Oelde, Beate Kautzmann, aus gesundheitlichen Gründen aus ihrem Amt in der Geschäftsstelle ausscheiden und im Auftrag des Vorstands der IG Metall tätig werden. Dies machte bei der aktuellen Delegiertenversammlung in Wiedenbrück eine erneute Änderung der Ortssatzung notwendig. Diese war geändert worden, damit Kassierer Thomas Wamsler zusätzlich in den Vorstand gewählt werden konnte. Er ist der designierte neue Erste Bevollmächtigte.
Auf Nachfrage wurde den Delegierten mitgeteilt, dass nach dem Ausscheiden des Sekretärs und dem baldigen Ruhestand eines weiteren Sekretärs sowie der Zusammenlegung der Ämter des Ersten Bevollmächtigten und Kassiers, deren Stellen nicht neu besetzt würden. Laut Kassierer Wamsler geschieht das aus Kostengründen. Einige Delegierte äußerten Bedenken, wie es in einer Mitteilung der IG Metall heißt. Dass dies die Arbeit der Geschäftsstelle einschränken könne, führte zu Diskussionen.
Zuvor hatte Kassierer Wamsler erfreulich Zahlen mitgeteilt. Die IG Metall Gütersloh-Oelde verzeichne einen Mitgliederzuwachs von 1,2 Prozent. Dennoch sei der Kassenstand gesunken. Es müsse gespart werden, so Wamsler. Bei den Planungen in Sachen Neuaufnahmen liege man über dem Plansoll. Sogar der Abgang durch Sterbefälle sei ausgeglichen worden. So hat die Gewerkschaft 15 864 Mitglieder, davon sind 10 556 noch am Arbeiten.
Beim Geschäftsbericht ging die Erste Bevollmächtigte Kautzmann auf die Wiederherstellung der Parität bei den Krankenkassenbeiträgen ein. So hatte die IG Metall 100 000 entsprechende Unterschriften an den Gesundheitsminister überreicht. Der Druck habe dazu geführt, dass die Parität in den Koalitionsvertrag gekommen sei. Für Kautzmann war aber klar: „Damit ist nicht alles in Butter.“ Es gebe noch keine Parität bei Zuzahlungen wie zum Beispiel dem Zahnersatz. Außerdem sprach sie sich für eine allgemeine Bürgerversicherung aus.
Wolfgang Nettelstroth stellte die Ergebnisse einer Befragung der Betriebsräte zu Veränderung der Arbeitswelt im Bereich der Geschäftsstelle Gütersloh-Oelde vor. „Ihr seid eine Aufbau-Region“, teilte er den Delegierten mit. Dabei sei die Region „mehr auf Wachstum gepolt.“ Allerdings würden nur 14 Prozent der Betriebe Arbeitsplätze schaffen. Bei Forschung und Entwicklung liege man über den NRW-Durchschnitt. Es müsse allen aber bewusst sein: „Veränderung bedeutet bei Vielen Verunsicherung“, so Nettelstroth.
Die Glocke, 08.12.2018. Texte und Fotos aus der Glocke sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion