Monate nach den Schließungsmeldungen bei Büromöbelspezialist Haworth / Comforto und Baumaschinenhersteller Atika haben die Betriebsleitungen längst Fakten geschaffen. Allerdings nach „AZ“-Informationen in beiden Fällen wohl nicht so, wie sie sich das vorgestellt hatten.
Bei Comforto sind inzwischen 51 Mitarbeiter in die Transfergesellschaft gewechselt, die sie für eine neue Anstellung qualifizieren soll. „Dort wird es aber bei der Betriebsstilllegung eine gewisse Verzögerung geben“, sagt IG-Metall-Mann Robert Bange aus seinem Büro in Oelde.
Ursprünglich sei geplant gewesen, wesentliche Teile der Büromöbelproduktion 2014 auszulagern – mit etwas Zeitraum bis ins Jahr 2015 hinein. „Aber der Aufbau der Produktionsbestandteile in Bad Münder im laufenden Betrieb ist nicht so einfach, wie man sich das am Grünen Tisch vorgestellt hat“, so Bange. Deshalb blieben einige Bereiche noch „deutlich bis in Jahr 2015 hinein“ in Ahlen. Wie mehrfach berichtet, bleiben die Abteilungen für Entwicklung und Vertrieb in Ahlen bestehen.
Bei Atika ist die Beendigung der Produktion inzwischen vollzogen. Mitte April seien die ersten Maschinen der Betonmischerfabrikation nach Kroatien transportiert worden, bis in den Juli hinein sei das abgeschlossen gewesen. „Die komplette Stilllegung hat dort so funktioniert.“ In Ahlen bleiben bekanntermaßen rund 30 Arbeitsplätze bei Atika erhalten, die sich hier weiterhin um die Entwicklung neuer Produkte, vor allem aber um den Kundendienst kümmern. 49 Ehemalige aus der Produktion gehen aktuell in die vor der Schließung gegründete Transfergesellschaft. „Problematisch ist bei diesen Mitarbeitern, dass sie sich um die zum Mai im Metallsektor beschlossene Lohnerhöhung von 2,2 Prozent gebracht fühlen. Die sind nicht gezahlt worden“, so Robert Bange im „AZ“-Gespräch.
Es gebe das Gerücht, dass es in der neuen, südeuropäischen Produktion für die Atika-Geräte mit der Qualität nicht so klappe und deshalb die Reklamationsquote höher sei. Aber das könne er nicht bestätigen, weil der Betriebsratsvorsitzende länger erkrankt sei.
Die leere Immobilie des Nutzfahrzeug-Zulieferers Linnemann-Schnetzer soll nach Auskunft von WFG-Geschäftsführer Jörg Hakenesch verkauft werden. „Es gab da vor gut einem halben Jahr Kontakt zwischen der Besitzerin und uns mit der klaren Absicht, das zu vermarkten.“ Geschehen sei aber noch nichts.