Erfreut nahmen die Mitglieder des Arbeitskreises Behindertenpolitik der DGB-Region Münsterland die Mitteilung auf, dass der Ahlener Bahnhof jetzt endlich barrierefrei umgebaut wird. Bei der jüngsten Sitzung im „Hotel Waldmutter“ blickte der Vorsitzende des Arbeitskreises, Friedel Paßmann, auf die lange Geschichte der Bemühungen um einen barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen zurück.
„In den vergangenen 23 Jahren haben wir nicht locker gelassen,“ meinte Paßmann, der auch Vorsitzender des Beirats für behinderte Menschen der Stadt Ahlen ist. „Die Lösung mit den Schränkaufzügen konnte nur vorübergehend sein“, so Paßmann. Mit den modernen Anzeigetafeln auf den Bahnsteigen und den Durchsagen für blinde und schwersehbehinderte Menschen habe die Bahn ja schon einiges getan.
Nach den Worten von Paßmann bekommen die Bahnsteige 1 und 2 Aufzüge und der Bahnsteig 3 eine Rampe. Nach der Auffassung des Vorsitzenden war der Zustand am Ahlener Bahnhof alles andere als benutzerfreundlich.
Rollstuhlfahrer hätten nicht spontan die Bahn nutzen können, da die Schrägaufzüge Bedienungspersonal brauchen. „Es sind aber nicht nur Rollstuhlfahrer, sondern viele Menschen mit Rollatoren, die Schwierigkeiten mit den Treppen haben. Auch die Mütter und Väter mit Kinderwagen“ und alle Gehbehinderten und Menschen die Gepäck mit sich haben.
Hier stimmten auch der Organisationssekretär der heimischen IG Metall, Robert Bange, und der DGB-Geschäftsführer im Münsterland, Winfried Lange voll zu.
Aber auch die Behindertengerechte Umgestaltung der Ahlener Bushaltestellen gehe voran, teilte Friedel Paßmann im DGB-Arbeitskreis mit. Außerdem verwies er auf die neue barrierefreie Pflasterung des Ahlener Marktplatzes hin, die er ausdrücklich begrüßte.
Weiter teilten die Vertreter der Arbeitsagenturen in den Kreisen Ahlen-Münster, Coesfeld und Rheine mit, dass es bei den Zahlen der arbeitslosen Schwerbehinderten eine positive Entwicklung im vergangenen Jahr gegeben hat.
Leider ist im Januar dieses Jahres die Arbeitslosigkeit der schwerbehinderten Menschen im Münsterland auf 2.846 wieder angestiegen. (Arbeitsamtsbezirk Ahlen-Münster 1.146, Coesfeld 829, Rheine 871.)
Ausdrücklich verwies Friedel Paßmann auf die abgelaufenen Schwerbehindertenvertreterwahlen in den Betrieben hin. Man werde Bilanz ziehen, wieviel davon gewerkschaftlich organisiert sind.
Robert Bange ging hier auf die Belastung durch Ehrenamt und Arbeit ein. „Dies ist natürlich ein individueller Prozess“, zeigte der IGM-Sekretär auf und verwies auf Schulungen seiner Gewerkschaft. Auch für Schwerbehindertenvertreter sei durchaus eine Freistellung möglich. Die Schwerbehindertenvertreter haben auch das Recht, an den Betriebsratssitzungen teilzunehmen. In der Sitzung kam auch der Hinweis, dass eine Schwerbehindertenvertretung eigentlich bei jeder Einstellung im Betrieb zu hören sei.