Über einen „eindrucksvollen Demonstrationsmarsch“ freute sich Winfried Lange, Geschäftsführer der DGB-Region Münsterland, zum 1. Mai. Zum Abschluss in der Stadthalle zeigte er sich aber enttäuscht, dass keine konservativen Politiker an der Demonstration und der anschließenden Kundgebung teilgenommen hatten. Zu der hatte auch Bürgermeister Dr. Alexander Berger die Teilnehmer begrüßt. Die Festrede hielt die 1. Bevollmächtigte der heimischen IG Metall, Beate Kautzmann.
„Es sind einige, die hier in Ahlen zum 1. Mai aufstehen“, meinte Winfried Lange erfreut, der in seiner Begrüßung zahlreiche Punkte ansprach. In Sachen Zuwanderung erklärte er beispielsweise: „Miteinander braucht Regeln. Wir haben noch kein Einwanderungsgesetz.“ Mit Hinblick auf die autoritären Entwicklungen in einigen Staaten befand der Gewerkschafter: „Demokratie ist die beste Staatsform, die es gibt.“
Besonders begrüßte Winfried Lange Bürgermeister Dr. Alexander Berger, die Landtagskandidaten Annette Watermann-Krass (MdL), Andrea Kleene-Erke (Nordkreis) und Ali Baş (MdL). Dazu kamen noch der SPD-Bundestagsabgeordnete Bernhard Daldrup sowie der stellvertretende Landrat Franz-Ludwig Blömker.
Den „Happy Trumpets“ unter der Leitung von Ralf Doodt dankte Lange für die musikalische Begleitung beim Demonstrationszug und der Kundgebung in der Stadthalle.
Er machte auch auf den Stand von „Amnesty International“ (AI) aufmerksam. Hier lagen drei Petitionen für politisch Verfolgte aus.
Wie Bürgermeister Dr. Berger dankte Winfried Lange dem langjährigen Sprecher des DGB-Ortskartells Karl-Heinz Meiwes für seine Arbeit. „Der 1. Mai und Ahlen gehören zusammen“, hielt der Bürgermeister in seinem Grußwort fest. Für Ahlen verwies er darauf, dass es kaum noch Leerstände in der Fußgängerzone gebe: „Unsere Stadt hat sich schön heraus geputzt.“ Man solle nicht alles schlecht reden. Er erinnerte daran, dass der deutsche Wohlstand nicht alleine aus eigener Kraft geschaffen worden sei. Hier sei die Europäische Union wichtig. Der Bürgermeister erteilte allen eine klare Abfuhr, die Europa zerstören wollen. Dann würden auch die sozialen Strukturen folgen. Glücklicherweise gebe es da die Gewerkschaften.
Bergers besonderer Dank galt dann nicht nur Karl-Heinz Meiwes, sondern auch Wolfgang Hoffleit, der viele Jahre die Personalvertretung der Stadt geführt und sich für gewerkschaftliche Ziele eingesetzt habe.
Im Anschluss an die Veranstaltung gab es eine herzhafte Erbsensuppe aus der Küche der Stadthalle. Dabei fanden sich Gruppen zusammen, um über die Reden zu sprechen. Die Sozialdemokraten zogen dann weiter zum Spielplatz vor der Zeche. Hier wurde der „rote Grill“ für Maiwanderer und Nachbarn aufgebaut und für eine Teilnahme an der Landtagswahl am 14. Mai geworben.
Vor der Kundgebung und dem 1.-Mai-Marsch war die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) mit einer Messe unter freiem Himmel in den Maifeiertag gestartet. Im Park gegenüber dem Bahnhof zelebrierte KAB-Präses Pfarrer Günter Gramatke unter großer Beteiligung den Gottesdienst. Anschließend schlossen sich die meisten Gläubigen dem Demonstrationszug an.