Zu einem mehrstündigen Warnstreik hatte die IG Metall am Donnerstag die Arbeitnehmer von Westfalen Mobil, Horizon Global (vormals: Westfalia Automotive) und dem Simonswerk in Rheda-Wiedenbrück aufgerufen. Probleme bereitete der Sturm „Friederike“, der auch über Rheda fegte. Die für die Streikenden geplanten Demonstrationen von den Firmen zum Gewerkschaftshaus mussten wegen des Sturms ebenso abgesagt werden wie eine gemeinsame Kundgebung in einem Zelt auf dem am Rhedaer Gewerkschaftshaus befindlichen Parkplatz.
Die Verantwortlichen der IG Metall riefen stattdessen die Beschäftigten in den Betrieben dazu auf, entweder eher nach Hause zu gehen oder später die Schicht zu beginnen. Diesem Aufruf folgten nach IGM-Angaben rund 600 Personen. Trotz der widrigen Umstände fanden sich etwa 50 Warnstreikende in der Gewerkschaftszentrale am Rhedaer Bahnhofskreisel ein.
Gewerkschaftssekretär Hans-Werner Heißmann-Gladow zog eine Bilanz der bisherigen Verhandlungen und der Warnstreiks in der Tarifrunde. Den meisten Unternehmen aus der Mietall- und Elektroindustrie im Kreis ginge es gut und sehr gut, sie seien gut ausgelastet und hätten eine positive Ertragslage. Ihr Interesse sei eine schnelle Einigung, damit die Arbeitsausfälle sich in Grenzen hielten. Heißmann-Gladow: „Die kompromissbereiten Arbeitgeber können sich aber auf ihrer Seite aktuell nicht durchsetzen, das Sagen haben dort die Hardliner. Dort liegt die auch Verantwortung, wenn die Auseinandersetzungen jetzt härter werden.“
Die erste Bevollmächtigte der IG Metall Gütersloh-Oelde, Beate Kautzmann, erläutere den Streikenden das weitere Verfahren auch bezüglich der 24-Stunden-Warnstreiks, wenn die Arbeitgeber weiter „auf stur“ schalten würden. Da in einigen Unternehmen auch Leiharbeiter beschäftigt seien, sei es auch für diese wichtig zu wissen, dass sie im Falle des Streiks nicht nur keine Arbeitspflicht hätten, sondern auch für das bestreikte Unternehmen ein Einsatzverbot bestünde. Betroffene sollten sich bei den Betriebsräten oder bei der IG Metall melden.