Mit zwei Kundgebungen in Gütersloh und Versmold begeht der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) den diesjährigen Tag der Arbeit. Die Liste der Themen ist lang. Inhaltlich werfen Kommunal- und Europawahl eindeutig ihre Schatten voraus.
»Der 25. Mai ist genau so wichtig wie der 1. Mai«, sagte DGB-Regionsgeschäftsführerin Astrid Bartols gestern bei der Vorstellung des Programms. Entsprechend hätten die Gewerkschaften ihre Veranstaltungen bundesweit unter das Motto »Gute Arbeit. Soziales Europa« gestellt. Nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen EU drohten neue Probleme für Arbeitnehmer.
Bartols warnte vor allem vor den Folgen des Transatlantischen Handels- und Investitionsabkommens (TTIP), das derzeit politisch diskutiert werde. Laut dem aktuellen Entwurf dürften US-Unternehmen europäische Staaten künftig verklagen, wenn sie ihre Gewinnziele in Europa nicht erreichten: »Eine gewisse Angst vor dem Verlust von Demokratie ist da durchaus angebracht.«
Neben der TTIP geht es am morgigen Donnerstag auch um die Probleme der Arbeitnehmer regionaler Unternehmen: Auf dem Gütersloher Dreiecksplatz referiert etwa Mohn-Media-Betriebsrätin Ulrike Jasper über die Lage ehemaliger Leiharbeiter des Medienkonzerns. Viele müssten ihr Gehalt mit Hartz-IV-Leistungen aufstocken. Der Konzern verkünde zwar »ein Rekordergebnis nach dem nächsten, aber wo kommt's denn her? An den Ärmsten der Armen wird gespart.«
Neben Jasper sprechen auf der Gütersloher Kundgebung der DGB-Kreisverbandsvorsitzende Hans-Werner Heißmann-Gladow, die Gütersloher Bürgermeisterin Maria Unger sowie Nursel Korkmaz und Alwin Dopheide von der IG Bau. Korkmaz berichtet von der Tarifsituation im Gebäudereinigerhandwerk, Dopheide von kommenden Tarifverhandlungen im Bauhauptgewerbe. Die Band Beatbox und ein Spielmobil sorgen für Unterhaltung, Verpflegung werde zu arbeitnehmerfreundlichen Preisen angeboten.
In Versmold lädt der DGB bereits um 10.30 Uhr ins Kurt-Nagel-Parkstadion. Hier spielen vier Betriebsmannschaften um den Fußball-Wanderpokal der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Die Mairede hält Anke Unger vom DGB NRW, zur Eröffnung spricht Angelika Kampmann, zweite Vorsitzende der NGG Bielefeld-Herford.
Wie schon in den Jahren zuvor seien die Maikundgebungen auch 2014 als Dialogveranstaltungen konzipiert, sagte Heißmann-Gladow gestern. Er hofft auf viele Besucher: »Im vergangenen Jahr haben die Leute nach Abschluss der Reden auf der Straße getanzt.«